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Kultur mit Schlaglöchern

Sonntag, 21. April

Pünktlich um 11:20 trafen wir uns am Lufthansaschalter mit Herrn Kerner, Frau Kerner und Frau Fischer. Nach einem etwa 3stündigen Flug empfing uns Larissa, Direktorin der Petersburger Partnerschule, am St. Petersburger Flughafen. Über ca. 200 Schlaglöcher fuhren wir dann mit 3 Autos und 1 Kleinbus zur Schule. Der Empfang war sehr herzlich: mit Kaffee, Tee und Kuchen. Nach zahlreichen Begrüßungsreden marschierten wir durch die "sauberen" Straßen zu unseren Gastgebern.

Montag, 22. April

Nach dem Schulkonzert brachen wir gutgelaunt zur Stadtrundfahrt auf, wobei wir zwei Kirchen und das Russische Museum besuchten. Zwischendurch rammten wir eine Laterne, wobei Liese beinahe von der Laterne aufgespießt wurde.

Dienstag, 23. April

Wir lernten modernste russische Computer kennen. Danach hetzten wir im Eiltempo zur Straßenbahn. Nach einer anstrengenden Umsteigeaktion erreichten wir das Militär-Historische-Museum. Eine Kanone neben der anderen, die Abwechslung war überragend. Die St. Peter-Pauls Festung war der krönende Abschluss.

Mittwoch, 24. April

Am Morgen beteiligten wir uns aktiv am TZ-Unterricht. Nach einer anstrengenden Straßen-U-Bahn-E-Busfahrt mit viel Platz und russischen Umsteigetempo erreichten wir den Hafen. Um unser eigentliches Besuchsziel, einen Fischkutter, zu erreichen, mussten wir einen Hinderniscours mit abstürzenden Hängebrücken und Holzplanken mit rostigen Nägeln überqueren. Der 5jährige Fischkutter, ausgestattet mit modernster Technik, ist eine Stadt für sich: Krankenstation, Bäckerein, Wäscherei ... alles durften wir besichtigen.

Donnerstag, 25. April

Um 8:30 Uhr besuchten wir eine deutsche Unterrichtsstunde. Die Schüler erzählten uns die ganze Geschichte von St. Petersburg. Am Schluß bekam jeder von uns noch einen kleinen Kalender als Geschenk. Um 9:30 machten wir uns auf den langen Weg zum Zoologischen Museum. Dort durften wir uns alleine umsehen. Danach ging eine kleine Gruppe in den Zoo und der Rest in die Stadt zum Einkaufen. Am Abend gingen wir ins Theater: ein russischer Folkloreabend stand auf dem Programm mit Tanz, Gesang und Liveorchester. Bei der Heimfahrt wurde es leider sehr kalt. Die Mädchen froren, weil sie Röcke anhatten, manche sehr kurze. Trotzdem war die 1 ½ stündige Heimfahrt recht lustig.

Freitag, 26. April

Um 9:35 Uhr trafen wir uns wieder alle an der Schule. Mit der Straßenbahn ging es dann zur Metrostation, von dort im russischen Powerwalking zur Isaak-Cathedrale. Von der Kuppel hatten wir einen schönen Ausblick auf die ganze Stadt. Um etwa 17 Uhr begann die Zirkusvorstellung. Es dauerte über 1 ½ Stunden bis wir dort mit der Straßenbahn ankamen. Wir durften nicht sprechen, weil wir sonst 40 Dollar für die Eintrittskarte hätten zahlen müssen. Die Kontrolleure sollten denken, wir seien St. Petersburger. Nach Hause fuhren wir dann mit der U-Bahn, es ging zwar kaum schneller, aber es war etwas wärmer als mit der Strassenbahn.

Samstag, 27. April

Wir fuhren alle mit der Strassenbahn und dem E-Bus zur Eremitage. Dort hatten wir eine Führung die etwas über 1 Stunde dauerte, dann zogen wir in dem riesigen Museum alleine los. Wenn man vor jedem Ausstellungsstück eine halbe Minute stehengeblieben wäre, hätte es 10 Jahre gedauert, bis man durch gewesen wäre.

Sonntag, 28. April

Matthe, Liese, Heidi und Evi feierte Geburtstag bei Heidis Gastgeberin. Angela war bei Katharina und Claudia bei Kerstin eingeladen. Anita und Nancy vergnügten sich alleine zu Hause.

Montag, 29. April

Wir fuhren in Wachsfigurenmuseum. Dort sahen wir Jelzin und alle wichtigen Politiker vor seiner Zeit, eine englische Führung. Mit etwas mehr Übung könnte die Führerin sogar so gut Englisch, dass man sie verstehen würde.

Dienstag, 30. April

Um 15 Uhr gingen wir zur Schule, wo wir alle Geschenke bekamen. Nach einigen Abschiedsreden durften wir nach oben gehen. Dort haben die russischen Schüler eine Disco für uns vorbereitet. Unter Disco versteht man in Deutschland zwar etwas anderes, weil es bei uns meistens nicht taghell ist und auch nicht immer dieselben Lieder gespielt werden. Auch Kinderspiele waren geplant, wie z. B. mit 5 Leuten einen Elefanten aus 10 Schritt Entfernung mit verbunden Augen zu malen. Und Evi hatte die Ehre mit einem wildfremden Russen auf einem Zeitungsblatt, das immer kleiner wurde, zu tanzen. Trotz allem wurde es doch noch lustig.

Mittwoch, 01. Mai

Wir fuhren mit dem Bus zum Flughafen. Herr Kerner, Frau Kerner und Frau Fischer mit dem Auto. Der Busfahrer hatte vorne eine Wodkadose stehen! Nach ein paar Minuten blieb er stehen und reparierte seinen Bus mitten auf der Strasse, das passierte dreimal. Wir kamen trotzdem pünktlich zum Flughafen. Im Flugzeug gab es etwas zu Essen. Nach etwa einer Stunde wurde durchgesagt, dass wir in wenigen Minuten wieder in St. Petersburg landen würden, weil der Bordcomputer kaputt sei! Frau Fischer wurde ziemlich blaß. Nach einer Stunde starteten wir den zweiten Versuch und kamen mit etwa 2 ½ stündiger Verspätung in München an.

Es war alles sehr ungewohnt für uns, aber es war trotzdem schön und sehr lustig!
Wir möchten uns sehr herzlich bei Herrn Hillebrand bedanken, der diesen Gegenbesuch ermöglicht hat, auch bei Herrn Kerner, Frau Kerner und Frau Fischer, denn sie waren es, die es 10 Tage mit uns in einem fremden Land unter erschwerten Bedingungen ausgehalten haben.

"Die Russen" aus den 8 - 10 Klassen


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28.03.03