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Metzgers Sicht der Dinge
Schulstreich 1996

Die Vorgaben waren klar: Keine Sachbeschädigung,
möglichst originell,
möglichst viel Unterrichtszeit sollte draufgehen ...

"Was machst jetzt da" - eine Gruppe von "Verschwörern" um Erich Schneider, Alexander Schiffl, Martin König, Michaela Büchl u. a. sowie zwei eingeweihte Lehrer erprobten schon seit Tagen verschiedene Strategien:

- Schule mit Ketten versperren, Rektor auf Schnitzeljagd nach dem Schlüssel schicken? - langweilig, uneffektiv und ggf. mit einer Eisensäge sabotierbar ...
- Schule mit Luftballons füllen? - Eher ein Gag für die Hochzeitsnacht (natürlich nicht in der Schule!) und wer hat schon den Schnaufer für ca. 150 000 Ballons?
- Alle Bilder von der Wand, Fenster zukleben, Klassenzimmer verbarrikadieren?
Alles schon dagewesen, - obendrein nix geht mehr mit "obendrein" ...

Also besann man sich in guter alter Landjugendmanier auf "vorgezogenes Sommerfest". Dazu schlug man sich die doch recht frische Sommernacht des 18. Juli mit Schlafsack und zwei Kästen Warsteiner auf dem Hartplatz um die Ohren, um dann in der Morgendämmerung klamm und dasig wie die Maikäfer diverse Vorbereitungen zu treffen:

Problem 1: M. König schlief zu lang und zu tief ...
Problem 2: Wie kriegen wir ein 100 Liter Plastikfaß mit Wasser auf den Hartplatz?

Mit der Lösung des Problems 2 konnten wir auch gleich Problem 1 mit erledigen ...

Um 7:00 bezogen die "Streikposten" Position vor dem Schuleingängen und verwiesen die ersten Frühaufsteher auf den Sportplatz. Um halb acht war dann alles versammelt, die meisten noch unschlüssig den Ranzen auf dem Rücken und mit Blick zum Klassenzimmer. Aber dann ging's Schlag auf Schlag.

Erich Schneider talkte locker mit seinen zwangsgeladenen Gästen, die erste Runde ging an Josef Bacherl im Einradfahren. Fünf Ringe auf dem Seil, jeder Abwurf 1,00 DM, Josef Bacherl zahlte kräftig. Wolfgang Hingerl bekam 100 Minuten Zeit, um auf die Melodie von "Nehmt Abschied, Brüder ..." einen Text mit Bezug zum aktuellen Ereignis und anschließendem Lehrer-Chorvortrag zu schaffen. Die folgenden Korbwürfe der Lehrer - jede(r) hatte drei Versuche - waren für die Absolventenkasse sehr ergiebig: Jeder Fehlwurf 2,00 DM im Dreierpack mit Rabatt 5,00 DM.

Weitere Attraktionen waren Frau Hartl und Frau Schabel im Sandkasten auf der Suche nach dem verlorenen Schlüssel (je 5,00 DM), Herr Hillebrand am Biotop beim Überraschungseier-Fischen (16,00 DM freiwillig aufgerundet auf 20,00 DM), Herr Kerner und Frau Plank bei Doppel-Blindversuch mit den Fischer´schen Atomkugeln (nach Farben gestaffelt 1,00 bis 5,00 DM) - die übers Jahr geklauten Kugeln wurden anschließend feierlich der Chemiesammlung zurückgegeben ...

Talkgenie Erich erzielte ebenso überraschende Einblicke in die Fischer´sche Familienharmonie ("Welches Kleidungsstück trug Ihre Frau heute nacht?" - "Woas i net ...") wie auch hohe Umsätze beim gemischten Doppel im Ringelstechen (Sedlmair / Hoffmann) und Trocken-Büchsen-Latschen-Skirennen (Riedle / Gilch).

Die Stimmung im Publikum war optimal, gelegentliche spontane "Laola-Wellen" bezeugten dies ebenso wie die immer deutlichere Aussicht auf einen verlorenen (?) Schultag.

Das Spektakel endete mit einem Grillfest (Bratwurstsemmel 1,50 DM) in der Pause.
Der Pausengong (Ende) fiel dann zufällig auf 12:20 Uhr.

 

Bericht von Engelbert Metzger in der Festschrift "25 Jahre Staatliche Realschule Rottenburg"


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28.03.03